Was ist lücken_los?
Lücken_los ist ein queerfeministisches Festival in Merseburg. Das erste seiner Art.
Lücken_los findet im Mai in den Tagen rund um den sogenannten „Männertag“ statt und bietet alternatives feministisches Programm zu Bollerwagen, Bier und Sexismus.
Feminismus wird häufig im Zusammenhang mit geschlechtlicher und sexuellen Identität eines Menschen gesehen. Eine queerfeministische Perspektive versucht neben geschlechtlicher und sexueller Identität auch andere Dimensionen von Diskriminierung intersektional zu berücksichtigen. Das bedeutet die Anerkennung dessen, dass ein Mensch nicht nur aufgrund der geschlechtlichen Identität Diskriminierung erfahren kann, sondern gleichzeitig auch von anderen Ausschluss- und Diskriminierungsmechanismen betroffen sein kann. Dazu zählt unter anderem Rassismus, Klassismus, Ableismus, sowie Ausschlüsse aufgrund des Alters oder der Religionszugehörigkeit.
Wie kann ich mir das lücken_los Programm vorstellen?
Die Veranstaltungen von lücken_los haben viele Formen, um verschiedene Zugänge zu unterschiedlichen Themen zu schaffen. So gibt es künstlerisches Programm in Form von Musik, Theater, Filmvorführungen oder gestalterischen Workshops, Seminare und Diskussionen zum Austausch eigener Erlebnisse und Erfahrungen, Lesungen und Vorlesungen für neues Wissen oder zur Vertiefung queerfeministischer Themen. Es kann zugehört und zugeschaut werden, gesprochen und diskutiert werden, kreativ und emotional erfahren werden. Teilhabe sieht für alle unterschiedlich aus und das soll unser Programm zeigen.
Wo sind wir?
Lücken_los ist für Menschen in und aus Merseburg, alle die Merseburg besuchen und die, die virtuell Zeit und Raum überwinden um dabei zu sein.
Wer sind wir?
Das Planungsteam von lücken_los ist aus dem sowas e.V. entstanden, einem Kulturverein, in dem hauptsächlich junge Menschen und Studierende sind. Politische Verantwortung ist immer Zentrum der kulturellen Angebote. Lücken_los ist ein eigenes Projekt, das jede*r Interessierte außerhalb des Vereins mitgestalten darf!
Warum lücken_los?
Geschlechterbilder bestimmen unseren Alltag. Queeres Leben findet an jedem Ort und in so vielen Menschen statt. In Kleinstädten oder im ländlichen Raum ist das aber kulturell und strukturell kaum sichtbar und gibt Menschen oft das Gefühl, allein zu sein und dass eingestaubte Rollenbilder ganz normal und gerecht sind. Dabei ist Queerness ist schon immer in feministische Kämpfe verwoben und hat überall zusammen Geschichte geschrieben. Das soll lücken_los spürbar machen.
Was sind unsere Ziele
Wir wollen zeigen, das Queerness kein Großstadt- oder Trend- Phänomen ist, sondern Teil von Menschen und Gesellschaft überall. Das Festival soll Denkanstöße geben, und feministisches Wissen mit Kunst und Kultur verknüpfen. Es zeigt, dass Queerfeminismus in einer heteronormativen Welt anstrengend ist, sich aber immer lohnt. Es zelebriert queere Kultur und alles, was erreicht wurde, zeigt aber auch, dass noch viel Arbeit geleistet werden muss. Wir wollen ehren, wer vor uns gestaltet hat und durch unsere Arbeit den feministischen Kampf ein bisschen leichter machen. Lücken_los ist auch ein Lerprozess für das Organisationsteam. Lücken_los soll reale Bedürfnisse und Erfahrungen ansprechen, und wird jährlich mit neuem Wissen erweitert und vertieft. Dazu wünschen wir uns konkrete Kritik und Feedback von allen Teilnehmenden, um das Festival inklusiver und vielfältiger zu machen.
Mit lücken_los möchten wir nach und nach eine kleine Utopie schaffen, die eine queerfeministische Welt möglich sein lässt und auch die einlädt, denen diese Welt noch unbekannt ist.
Für wen ist lücken_los?
Lücken_los ist ein Festival für alle Menschen, die Queerfeminismus kennenlernen möchten, oder feministischer denken und handeln möchten. Es soll ein Ort für Neulinge und schon lange interessierte Feminist*innen sein. Besonders soll es aber die Stimmen von FLINTA aufbauen und sexuelle und Geschlechtliche Identitäten ansprechen, die von der heteronormativen Mehrheitsgesellschaft nicht mitgedacht werden. Dazu bitten wir die Teilnehmenden selbst darauf zu achten, wie viel Redeanteil und Präsenz sie im Vergleich zu Anderen haben, und sich zurückzunehmen, wenn Andere noch nicht viel gesprochen haben.